Mein Garten in Haan

 

Es ist alles im Fluss

 

Das was mir von Anfang an im Garten wichtig war, ist kaum verändert. Die ersten Überlegungen zu der Anlage der Terrasse, der Wege, des Pavillons und der Verwendung historischer Materialien hat sich bis heute bewährt.
Entscheidungen fielen immer zugunsten der Pflanzen aus.

Aus dem ursprünglichen Garten in Haan sind zwei Päonien an ihrem alten Standort geblieben. Sie haben Gesellschaft bekommen.  Viele Sorten, Itoh-Hybriden und Baumpäonien sind dazu gekommen. Gelbblütige bereichern seit einigen Jahren das Sortiment. Ein Bauerngarten ohne Pfingstrosen ist undenkbar.

Im Laufe der Jahre gesellten sich mehr und mehr ausgefallene Gehölze und Stauden dazu. Der Besuch toller Gärten und Gärtnereien weckte Begehrlichkeiten und neue Ideen wurden umgesetzt.
Beibehalten wurde allerdings die vorrangige Mischung aus Duftendem, Insektenfreundlichem und Essbarem.
Ausreichend Blühendes für Blumensträuße ist von Frühling an bis in den Herbst verfügbar.
Spontanvegetation bekommt eine Chance, sich zu bewähren. So gibt es manchmal gelungene Zufallskombinationen. Zu den Vermehrungsfreudigen gehört zum Beispiel die Akelei. Im Frühjahr schwebt sie über den Beeten in ihren vielen verschiedenen Varianten. Und dann gibt es wieder ganz viele rosafarbene im roten Beet – ihr Umzug ist beschlossenen Sache.
Nicht so einfach ist es mit den Bäumen und Sträuchern. Kurzfristige Änderungen sind hier nicht möglich.
Der dritte Versuch eines Süßkirschbaums ist gescheitert. Er muss weichen, Spalierobst ist die neue Devise, ist aber noch nicht zu Ende gedacht . Ein Szechuanpfeffer ist im letzten Jahr vertrocknet. Er trug Mengen roter Früchte und hatte einen schönen Herbstaspekt. Der alte Standort war nicht optimal, eine Idee für einen neuen gibt es aber noch nicht.
Ebenfalls im letzten Jahr habe ich mich von der Kräuterspirale getrennt und ein Dahlienbeet angelegt. Ein Totalausfall wegen der Schnecken. In diesem Jahr stehen dort Eremus und Allium. Die Anlage von Hochbeeten als Begrenzung ist geplant.
Hoffentlich haben die großen herbstlichen Umpflanzaktionen im weißen Beet den Frost überlebt. Der kalifornische Baummohn, anfänglich sehr kritisch, braucht  spezielle Standortansprüche. Einmal eingewachsen, kommt er mit unserem Klima gut zurecht. Cistus und Malve zeigen Frostspuren.
Aber das zeitige Frührjahr wird es zeigen. Bist dahin übe ich mich in Geduld und suche freie Plätze für die Galanthuslieferung aus England.

18.02.2017: Heute ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Schneeglöckchen in der Wiese blühen. Jetzt ist die Zeit gekommen, Stauden und Gräser zurück zu schneiden. Bühne frei für die ersten Frühlingsboten.

18.04.2017: Die hohen Temperaturen im März führten zu einem extrem schnellen Austrieb und aufgeschobene Schnittarbeiten mussten mit besonderer Schnelligkeit erledigt werden. Aber jetzt, wo die Hochbeete fertig und vollständig bepflanzt sind, gilt es zum angekündigten Nachtfrostbeginn die zarten Salatpflanzen zu schützen. Das gute Wetter täuschte über die Jahreszeit hinweg. Aber überall liegt Duft in der Luft. Die Apfelbäume, der Viburnum carlesii und nicht zuletzt die Choisia ternata verströmen den Duft des Frühlings und lassen jeden Gang durch den Garten zum Genuss für die Sinne werden.

27.04.2017: Nach dem Kälteeinbruch sind die Schäden bei mir sehr gering. Die Rodgesia hat leichte Frostspuren an den Blättern. Aber ansonsten haben die Blüten erstaunlicherweise nicht gelitten, sie sind nicht so schnell verblüht. Den Rosenreigen hat vor einer Woche die Alpen-Rose Rosa pendulina eröffnet.

Fast gleichzeitig  gab es die erste Pfingstrosenblüte. Wann und wo ich diese Pflanze erworben habe, ist nicht mehr zu rekonstruieren, aber es könnte sich um eine Paeonia mollis handeln. Eine Woche später blühte eine sehr  eine ähnliche, jedoch mit rundlicheren Blättern. Diese könnte eine Paeonia mascula sein. Gekauft habe ich sie als Paeonia mlokosewitschii. Vielleicht kann mir jemand bei der Bestimmung behilflich sein. Der rasante, tägliche Fortschritt der Natur im Garten erfüllt einen mit Freude.

09.06.2017: Die letzten fünf Wochen standen ganz im Zeichen der Rose. Eine opulente Blüte, die zwar etwas unter der Hitze gelitten hat, aber fast gänzlich vom Regen verschont wurde. Duft lag in der Luft. Besonders lang und üppig haben Ispahan und Wedding Day geblüht. Zu den späten Vertretern gehört Félicité et Pepértue. Die kleinen gefüllten, weißen Blüten schmücken den Birnbaum und den Zaun hinter dem Teich. Trotz sehr starken Rückschnitts haben diese Ranken alles für sich eingenommen.

Andere Pflanzen müssen deshalb kein Schattendasein führen. Der Teich, umwachsen in den Farben Blau und Gelb oder der Eremurus himaliacus inmitten von Allium und Sambucus nigra ‚Black Lace‘ mit den rosafarbenen Blütendolden setzen eigene Akzente.

Die ganz frühen und die abendlichen Spaziergänge durch den Garten sind besonders intensiv.

Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.  Rabindranath Tagore

29.06.2017: Das Ende der Hitzeperiode mit dem ersten Regen bringt frisches Grün. Es ist eine wahre Wohltat. Alle abgeblühten Triebe der Rosen werden nun entfernt.  Ich schneide sie oberhalb einer nach außen stehenden Triebknospe der starken Triebe ab. Um einen Nachflor zu erreichen, sollten jetzt vor allen Dingen Alchemilla, Nepeta und Geranium nach dem Verblühen zurückgeschnitten werden. Die verschiedenen Taglilien öffnen sich nach und nach. Im Hochbeet und den Töpfen blühen die ersten Dahlien. Schnecken überlistet!

 

01.06.2018

Das Wetter: Eisig bis sommerlich heiß. Erst hieß es warten, weil es zu kalt war und dann kam die Wärmeexplosion. In Windeseile setzte der Neuaustrieb ein und die langanhaltende Hitze verkürzte die Blütenzeit enorm. Was jetzt noch da ist, wird durch den Starkregen zerstört.

In den Jahren zuvor lief der Garten zur Höchstform auf, jetzt sind Iris, Päonien und viele Rosen schon verblüht. Aber die Taglilien sind im Kommen.

Am 03.06.2018 ist Offene Gartenpforte von 11-18 Uhr.

Die Themen, über die wir uns austauschen können, sind dieses Mal vielleicht anderer Natur, aber sie werden uns nicht ausgehen.

Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Rückblickend auf das Gartenjahr 2018 war es ein turbulentes Jahr. Die Trockenheit während des gesamten Sommers hat viele Fragen aufgeworfen, wie man in Zukunft mit der Bepflanzung umzugehen hat. Ständiges Wässern der durstleidenden Pflanzen ist keine langfristige Lösung. Drei Populationen des Buchsbaumzünslers haben das Übrige dazugetan, um dem Garten zuzusetzen.

So wurden schon viele Buchsbäume durch Taxus baccata ersetzt und viele Astern und Gräser gepflanzt.

Dieses Jahr wird zeigen, wie sich die neuen Pflanzengesellschaften  entwickeln und ob noch viel geändert werden muss.

Aus Zeitmangel und dank der vielen Regentage im Winter liegen noch mehrere hundert Geophyten zum Einpflanzen bereit.

Sonnentage werden sehnlichst erwartet.